Jun.-Prof. Dr. Hui Luan Tran

 

 

 

 

 

 

 

 

Forschungsschwerpunkte

Kunsttheorie der Frühen Neuzeit, Bildkünste der Frühen Neuzeit (mit Schwerpunkt Italien 16.–17. Jh. und Frankreich 17.–18. Jh.), Bildtheorie, Wissenschaftsgeschichte, insbesondere Geschichte der Optik und visuellen Wahrnehmung, „Bildsprache“ der (Natur-)Wissenschaften in der Frühen Neuzeit, Museums- und Ausstellungsgeschichte

Akademische Laufbahn

30. April 2022 Ernennung zur Juniorprofessorin für das Fach Kunstgeschichte Italiens an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Mai 2021 bis April 2022 Wissenschaftliche Assistentin (Akademische Rätin auf Zeit) am Kunsthistorischen Institut der Universität Bonn, zuvor seit April 2020 ebenda wissenschaftliche Mitarbeiterin. Von August 2018 bis März 2020 Postdoc-Stipendiatin am Zentralinstitut für Kunstgeschichte München mit dem Projekt „Natürlich über Kunst sprechen. Die Formierung der ‚Wissenschaftssprache‘ in der französischen Kunstliteratur und Naturkunde des 18. Jahrhunderts“. 2018 Promotion an der LMU München mit der Arbeit „Vor-Bildliches Sterben. Der Tod der Kleopatra als bildtheoretisches Motiv“. 2012 Internationaler Master in Kunstgeschichte und Museologie an der École du Louvre Paris und Universität Heidelberg. 2005 bis 2012 Studium der Literatur-Kunst- und Medienwissenschaft, Kunstgeschichte und Museologie in Konstanz, Paris und Heidelberg.

2010 Mitarbeit an der Ausstellung „Tous collectionneurs!“ (Musée d’Orsay und École du Louvre). 2012 bis 2014 Tutorin und Wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Europäische Kunstgeschichte Heidelberg. 2014 bis 2016 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunsthistorischen Institut der LMU München. September 2017 bis Januar 2018 Forschungsaufenthalt am Kunsthistorischen Institut in Florenz im Rahmen der Dissertation, gefördert durch den DAAD. Januar 2019 bis März 2020 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentralinstitut für Kunstgeschichte.

Forschungsprojekte

Laufend: Die Bild-Sprachlichkeit des Sehens zwischen Wissenschaft und Kunst, von Oktober 2021 bis März 2022 gefördert durch das Moderata Fonte-Programm für Frühe Neuzeit-Forschung der FONTE-Stiftung)

Sehgewohnheiten, die durch Erkenntnisse und technische Errungenschaften in den Naturwissenschaften, beispielsweise in der Vermessung oder der Optik, einen Umbruch erfahren haben, haben sich nicht nur im naturwissenschaftlichen Bereich auf den Fachdiskurs und die Bildproduktion ausgewirkt. Im Zentrum des Projekts steht daher die Frage, wie neue Konditionen des Sehens einen Niederschlag im zeitgleichen ästhetischen Diskurs und der künstlerischen Bildproduktion fanden. Zur Diskussion steht, ob und wie neue Seherfahrungen im Zusammenhang zu rhetorischen Strategien der zeitgleichen (Kunst-)Literatur stehen und ob zeitnahe „Stilumbrüche“, Entwicklungen von Kunsttechniken sowie neue „Bildsprachen“ in Kunstproduktion und Kunstrezeption vor diesem Hintergrund neu zu verstehen sind.

 

Laufend, 2020–2022: ABYBONN – Warburgs erste Studienjahre, zusammen mit Birgit Ulrike Münch, in Kooperation mit der Bundeskunsthalle Bonn, gefördert u.a. von der Gielen-Leyendecker-Stiftung und der Dr. Peter Deubner-Stiftung

Innerhalb des Projekts wird Aby Warburgs ersten Studienjahren an der Universität Bonn (1886–1889) erstmals eine intensive und systematische Untersuchung zukommen. Gerade aus der Studienzeit in Bonn sind zahlreiche Dokumente in den Archiven und Museen der Universität Bonn, des Instituts, dem Warburg Institute in London, dem Warburg-Haus in Hamburg wie auch an anderen Orten erhalten, die Einblicke in die prägenden Jahre des Studienanfangs Warburgs bieten. Die Ergebnisse münden u. a. in eine Ausstellung am Institut für Kunstgeschichte der Universität Bonn von November 2022 bis voraussichtlich Januar 2023.

 

Mitgliedschaften

  • Mitglied im Netzwerk Postdoc-Forum Frankreichforschung
  • Mitglied im Netzwerk Topografische Bildmedien

 

Publikationen

Monografie

  • Vor-Bildliches Sterben. Der Tod der Kleopatra als bildtheoretisches Motiv in der Frühen
    Neuzeit. Emsdetten 2020.

 

Aufsätze

  • Militärisches Ausbilden in Bildern. Sehen und Messen in der Géometrie pratique (1702) von Alain Manesson-Mallet, in: Bilder der Aufklärung. Beiträge der DGEJ-Jahrestagung 2020 in Halle an der Saale (in Vorbereitung).
  • (De-)Generative Figuren zwischen Mensch und Tier. Die graphische und rhetorischeZerlegung des Papstesels, in: Wolfenbütteler Renaissance-Mitteilungen, 37, 1/2, 2016, S. 101–124.

 

Katalogeinträge und kürzere Beiträge

  • Antoine-Yves Goguet (1716–1758). De l'origine des loix, des arts, et des sciences; et de
    leurs progrès chez les anciens peuples. (Kat. XI.5), in: Ulrich Pfisterer und Cristina
    Ruggero (Hg.), Phönix aus der Asche. Bildwerdung der Antike - Druckgrafiken bis 1869,
    Petersberg 2019, S. 315–318.
  • Claude Henri Watelet. L'Art de Peindre: Poëme; avec des Réflexions sur les Différentes
    Parties de la Peinture. (Kat. 75), in: Annalena Döring u.a. (Hg.), Platz da im Pantheon!
    Künstler in gedruckten Porträtserien bis 1800. [Begleitband zur Ausstellung "Platz da im
    Pantheon! Künstler in gedruckten Porträtserien bis 1800" am Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München vom 25. Oktober 2018 bis 1. Februar 2019], Passau 2018, S. 358–360.
  • ‚Urfrau‘, Naturfrau oder ‚Kunstfrau‘?, in: Maurice Saß und Iris Wenderholm (Hg.), Mutter Erde. Vorstellungen von Natur und Weiblichkeit in der frühen Neuzeit. [Katalog zur gleichnamigen Ausstellung der Kunstsammlung der Universität Göttingen vom 18. Oktober 2017 bis 17. Oktober 2018], Petersberg 2017, S. 232–235.
  • Albrecht Dürer. De Symmetria partium in rectis formis humanorum corporum. Libri in latinum conversi. (Kat. VI.10), in: Matteo Burioni u.a. (Hg.), Kunstgeschichten 1915. 100 Jahre Heinrich Wölfflin: Kunstgeschichtliche Grundbegriffe. [Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung am Zentralinstitut für Kunstgeschichte München vom 28. Oktober 2015 bis 26. Februar 2016], Passau 2015, S. 253–256.
  • Giambattista della Porta. Della fisonomia dell'huomo. (Kat. 4) und John Hassel. Young Artists Assistant, or a familiar Introduction To The Art Of Drawing, With directions for Colouring &c. Illustrated by Plates displaying the first principles of the Art, and a series of the Passions, as expressed by the celebrated Le Brun. (Kat. 31), in: Maria Heilmann u.a. (Hg.), Lernt Zeichnen! Techniken zwischen Kunst und Wissenschaft 1525-1925. [Begleitband zur Ausstellung "Punkt, Punkt, Komma, Strich. Zeichnen zwischen Kunst und Wissenschaft, 1525 bis 1925" an der Universitätsbibliothek Heidelberg vom 29. April 2015 bis 14. Februar 2016], Passau 2015, S. 177–179.

 

Vorträge

  • ,De voornaemste hoofd-stucken der Konste‘. Die Occasio als Handlungsgröße künstlerischer Selbstkonzeption in der Frühen Neuzeit, zusammen mit Birgit Ulrike Münch, Vortrag in der CCT- Ringvorlesung 'Die günstige Gelegenheit'. Praktiken, Medien und Semantiken der occasio in der Vormoderne", Wintersemester 2021/22, 20. Dezember 2021.
  • Sehen und Messen mit Hilfe von Alain Manesson-Mallet Die Bebilderung der Geometrie pratique (1702) des französischen Hofmathematiker unter Louis XIV, Vortrag auf der Jahrestagung 2020 der DGEJ „Die Bilder der Aufklärung/Pictures of Enlightenment/Les Images des Lumières“, Interdisziplinäres Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung, Halle an der Saale, 16.-18. September 2020.
  • Through the eyes of Nicolas Bion and with the words of Denis Diderot: The treatises of the royal mathematician of Louis XIV, Vortrag auf der achten Jahreskonferenz von „Scientiae – Disciplines of Knowing in the Early Modern World“, Queen’s University Belfast, 12.-15. Juni 2019.
    Technisierte Blicke und eine neue Sprache für die Kunst. Die Traktate des königlichen Ingenieurs Nicolas Bion (1652–1733), Workshop am Zentralinstitut für Kunstgeschichte München, 21. Februar 2019.
  • Im Dialog mit Kleopatra und Medusa. Ein ‚Programmblatt‘ zum sokratisch-dialogischen Zeichenunterricht Michelangelos, Vortrag beim Werkstattgespräch „Der Akt der Bildwerdung 1430–1530“, Universität zu Köln, 2.-3. November 2018.
  • Der starke Arm Kleopatras und die Verkörperung der Malerei, Vortrag beim Workshop „Berühmte ‚Mütter‘, ungleiche ‚Schwestern‘ – sprechende Verwandtschaften zwischen Bildern weiblicher Exempla in der Frühen Neuzeit“, Bibliotheca Hertziana Rom, 21.-22. Juni 2018.
    (De-)Generative Figuren zwischen Mensch und Tier, Vortrag bei der Jahrestagung des „Wolfenbütteler Arbeitskreises für Renaissanceforschung“, Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, 19.-21. Oktober 2015.
  • Das Ich und der Wolf in mir – Diachrone und transdisziplinäre Betrachtungen von Mensch-Tier-Darstellungen der Frühen Neuzeit. Ein methodischer Versuch, Vortrag beim Studienkurs Warburg-Haus „Zwischenräume“, Hamburg, 9.-13. September 2013.