Workshop

Mittwoch, 25. Juni 2014, 10:00–13:00 Uhr

Dr. Bernd Bösel (ÖAW Wien, APART Programm/KHM Köln) und Dr. Kerstin Thomas (Johannes Gutenberg-Mainz):

"Affekt vs. Emotion - Medientheoretische Positionen zur Unbestimmtheit des Fühlens"

Senatssaal der Naturwissenschaftlichen Fakultät, Johann Joachim Becher-Weg 21, 7. Stock

 

Der Workshop widmet sich den medientheoretischen Positionen zu Affekten und Emotionen von Brian Massumi und Michaela Ott. Massumi hat eine einflussreiche Bestimmung vorgenommen, in der der Affekt als ein psychophysisches Ereignis defi-niert wird, das eine gewisse Autonomie besitzt und vom Subjekt erst nachträglich „soziolinguistisch fixiert“ wird. Das bedeutet, dass der Kategorisierung eines Affekts als eine bestimmte Emotion, so notwendig sie für Regulations- und Kommunikationsprozesse sein mag, immer etwas übergeht: ein unbestimmter Rest oder Überschuss, der sich dem Verfügungswillen entzieht. Diese Unbestimmtheit wird wiederum in vielen künstlerischen Verfahren, die sich gegen traditionelle Wahrnehmungs- und Deutungsschemata wenden, produktiv genutzt. So macht etwa Michaela Ott „unbestimmte Affekträume im Film“ gegen einen „Affekt aggressiver Welterschließung“ stark. Auch Massumi sieht im unbestimmten Affekt das Potential zur Widerständigkeit gegen massenmediale Gefühlslenkung wenn nicht gar zu einer gegenhegemonialen Politik. Anhand von Quellentexten von Massumi und Ott möchte der Workshop eine Diskussi-on über die Unbestimmtheit des Fühlens diesseits seiner kulturellen Einhegung, Kodierung und Symbolisierung anregen.

 

Weitere Informationen auf http://form-und-emotion.de

Anmeldungen zu den Veranstaltungen erbeten unter kerstin.thomas@uni-mainz.de.