18 Uhr c.t.
Hörsaal des Instituts, 4.OG, Binger Straße 26, 55122 Mainz
Nach dem verheerenden Stadtbrand in Thessaloniki im Jahr 1917, bei dem die Kirche des Stadtpatrons Demetrios schwer beschädigt wurde, kamen an der Südwand jenes bedeutenden Baues Malereireste zum Vorschein, die seitdem immer wieder Anlass zu Diskussionen geben. Die Malereien zeigen u. a. den Adventus einer hochgestellten Persönlichkeit sowie die von Menschen bevölkerte Empore einer Basilika. Die Forschung ist sich bei der hochgestellten Persönlichkeit in der Regel einig, dass hier ein Kaiser im Rahmen eines âhistorischenâ Ereignisses abgebildet ist, unklar ist jedoch, um wen es sich dabei handelt. Die Vorschläge reichen von Justinian II., über Anastasius II. und Leon VI. bis zu Basileios II. Die zeitliche Einordnung der Malereien orientiert sich vor allem an der jeweiligen Benennung des Kaisers und weniger an archäologischen Kriterien. Im Rahmen des Vortrages werden die bisher geäußerten Thesen kritisch überprüft, und mittels einer ikonographisch-ikonologischen Analyse soll ein neuer Vorschlag zur Benennung der hochgestellten Persönlichkeit und des dargestellten Ereignisses vorgelegt werden. Darüber hinaus sollen die Malereien anhand stilistischer und ikonographischer Gesichtspunkte zeitlich näher eingeordnet werden.
Pamela Bonnekoh M. A.:
Studium der Frühchristlichen Archäologie, Klassischen Archäologie, Alten und Mittleren Geschichte an der Universität Münster. 2005-2008 Promotionsstipendium der Gerda Henkel-Stiftung. 2010 Promotion mit der Arbeit "Die figürlichen Malereien in Thessaloniki vom Ende des 4.-7. Jh. n. Chr. und verwandte Denkmäler. Provinz- oder âReichskunstâ?". 2009 Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Exzellenzclusterprojektes âLegitimation religiöser Gewalt und imperial-ekklesiale Autorität im frühen Byzanzâ am Institut für Alte Geschichte und Epigraphik der Universität Münster. 2010 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am DAI Berlin/Madrid im Rahmen des Projektes "Der Kuppelbau von Centcelles. Neue Forschungen zu einem enigmatischen Denkmal von Weltrang". Seit Ende 2010 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Klassische Archäologie und Frühchristliche Archäologie der Universtiät Münster im Rahmen des Projektes "Zur Entstehung von Heiligenverehrung und Stifterwesen in Neapel. Untersuchungen zu den spätantiken Baukomplexen von S. Severo und S. Gennaro".
Auswahlliteratur:
A. Vasiliev, Lâentrée triomphale de lâempereur Justinian II. à Thessalonique en 688, Orientalia Christiana Periodica 13 1947, 355-368; G. I. Theocharides, Justinian II. oder Basileios II.? Eine neue Lösung zu älterem Problem, Byzantion 46, 1976, 75-118; Î. ÎελεΜηÏ, ÎÏιÏÏÎ¿Ï Î¬Î³Î¹Î¿Ï ÏÏηΜ ιÏÏοÏική ÏοιÏογÏαÏία ÏÎ¿Ï ÎÎ³Î¯Î¿Ï ÎηΌηÏÏÎ¯Î¿Ï ÎεÏÏαλοΜίκηÏ, in: Îι ήÏÏÎµÏ ÏÎ·Ï ÎÏΞÏÎŽÎ¿ÎŸÎ·Ï ÎκκληÏίαÏ. Îι ΜÎοι Îγιοι, 8οÏ-16Î¿Ï Î±Î¹ÏΜαÏ. ÎÎžÎœÎ¹ÎºÏ ÎÎŽÏÏ ÎŒÎ± ÎÏÎµÏ ÎœÏΜ. ÎΜÏÏιÏοÏÏο ÎÏ Î¶Î±ÎœÏιΜÏΜ ÎÏÎµÏ ÎœÏΜ ÎιεΞΜή Î£Ï ÎŒÏÏÏια (Athen 2004) 375-392; Î. ÎεΜÏζοÏ, Î «Î¹ÏÏοÏική ÏοιÏογÏαÏία» ÏÎ¿Ï ÎœÎ±Î¿Ï Îγ. ÎηΌηÏÏÎ¯Î¿Ï , Makedonika 34, 2003-2004, 209-227.