Prof. Dr. Herbert Molderings, Ruhr-Universität Bochum
Mittwoch, 01. Juli 2009, 18.15 Uhr
Hörsaal des Instituts für Kunstgeschichte (Binger Str. 26)
Einführung
Der Vortrag handelt von der besonderen Beziehung der Fotografie zum Schatten, genauer gesagt: zum Schlagschatten. 1839 definierte Henry Fox Talbot, der Erfinder des Negativ-Positiv-Verfahrens, die Fotografie als "the art of fixing a shadow" (1839).
Diese Metapher fand ein Echo in der großen Vorliebe, die Fotografen zu allen Zeiten für das Motiv des Schlagschattens gezeigt haben. Als eine mögliche Erklärung für diese eigentümliche Affinität von Fotografie und Schatten ziehen wir die Ästhetik des Pittoresken heran, die gleich-berechtigt neben der Ästhetik des Realismus an der Wiege der Fotografie gestanden hat.
Wissenschaftlicher Werdegang
Freier wissenschaftlicher Autor
1973 Promotion im Fach Kunstgeschichte an der Ruhr-Universität Bochum mit der Dissertation "Marcel Duchamp. Problem und Rezeptionâ
1974-75 Stipendiat des Landes Nordrhein-Westfalen am Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München
1975-1978 Direktor des Westfälischen Kunstvereins in Münster
1979 Übersiedlung nach Paris.
1995 Habilitation an der Ruhr-Universität Bochum mit einer Arbeit über "Umbo (Otto Umbehr). Vom Bauhaus zum Bildjournalismusâ
2002/03 Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin
Seit 1996 apl. Professor für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte an der Ruhr-Universität Bochum
Er lebt in Köln und Paris.
Buchveröffentlichungen (Auswahl)
UMBO - Otto Umbehr 1902-1980, Düsseldorf 1996
Marcel Duchamp. Parawissenschaft, das Ephemere und der Skeptizismus [1983], 3. Aufl. Düsseldorf 1997Kunst und Experiment. Marcel Duchamps 3 Kunststopf- Normalmaße, Berlin und München 2007
Die Moderne der Fotografie, Hamburg 2008
Forschungsgebiete
die Geschichte der modernen Kunst, Theorie und Geschichte der Fotografie, zeitgenössische Kunst, die Werke von Marcel Duchamp, Man Ray, Lászlo Moholy-Nagy und Umbo.
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