Institutsvortrag ID 2004

Institut für Kunstgeschichte, Binger Str. 26, Hörsaal, 3. OG, 18.15 Uhr

Es ist wohl bekannt, dass ungefähr ab dem 3. Jahrhundert n. Chr. eine große Anzahl von sogenannten Amuletten und weiteren Schutzmitteln, aber auch Mitteln, um zu schaden, bezeugt sind. Diese Tatsache wird bestätigt durch die Entwicklung der Gesetze, die sich gegen Zauberei und Magie einsetzen wollten und die besonders von den christlichen Kaisern des 4. Jahrhunderts entwickelt wurden. Auch die Kirchenväter zeigten in mehreren Schriften ihre Besorgnis über solche Praktiken. Im Rahmen dieses Vortrags soll versucht werden, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, inwiefern sich der Begriff Magie in diesen Jahrhunderten geändert hat, das Verhältnis zwischen Magie, die üblicherweise zum Aberglauben gezählt wird, und Wissen bzw. Religion. Diese Problematik kann nicht getrennt werden von der Frage der Christianisierung der römischen Welt. Es wird versucht zu zeigen, wie die christliche Gedankenwelt die Frage der Magie, von einer Entwicklung ausgehend, die sie aufnahm, konzeptuell gestaltet hat und inwiefern der heutige Begriff Magie zum großen Teil auf dieser Entwicklung beruht.

Jean-Michel Spieser (Fribourg):

Christentum und Magie zwischen dem 4. und 7. Jahrhundert

Am 29. Mai um 18 Uhr c.t. im Hörsaal im 4. OG des Institut für Kunstgeschichte
Binger Straße 26
55122 Mainz