Das Denkmal und die Platzmitte: der Stadtraum und seine geisterhaften Erscheinungen
Vortrag mit Prof. Dr. Alessandro Nova (Florenz)
Zeit und Ort:
Einführung
Der Titel des Vortrages verrät bereits viel: "Das Denkmal in seinem Verhältnis zum Stadtraum", dies bedeutet, eine Skulptur im Hinblick auf das architektonische Umfeld zu analysieren, für das sie geschaffen wurde. Leider tendieren die unterschiedlichen Fachrichtungen der Kunstgeschichte noch heute dazu, historisches Material zu isolieren, das eigentlich in seinem Zusammenhang gesehen werden sollte. Dabei ist es nicht zulässig, die Geschichte der Skulptur im öffentlichen Raum von einer übergreifenden Geschichte der Stadt abzutrennen. Zwei Themenfelder werden angesprochen, in denen die Skulptur mit dem sie umgebenden Raum interagiert oder hätte interagieren sollen:
- die Aufstellung des Denkmals im Verhältnis zur Platzmitte, einem sensiblen und schwachen Punkt in der Stadtplanung jeder Epoche,
- und die longue durée symbolischer Bilder, die geschaffen wurden, um die Durchsetzung einer neuen politischen Macht anzuzeigen - wie zum Beispiel die Papststatuen des 16. Jahrhunderts.
In diesem Spiegelkabinett vereinigen sich die fantasmatischen Erscheinungen eines öffentlichen Platzes wieder mit den überlieferten Fragmenten der Geschichte bzw. versuchen jene, sich diesen wieder anzunähern.