Institutsvortrag ID 1322

Das Institut für Kunstgeschichte AB Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte und das Studium Generale laden im Rahmen des Colloquiums Christliche Archäologie in Verbindung mit der Forschungskooperation Byzantinische Archäologie Mainz ein zu folgendem Vortrag:

Das Siebenschläfer-Zömeterium in Ephesos

Eine kaiserzeitliche Nekropole im Wandel zum byzantinischen Pilgerzentrum

Dr. Norbert Zimmermann (Wien)

Zeit und Ort:
Mittwoch, den 18. November 2009, 18.15 Uhr
Hörsaal des Instituts für Kunstgeschichte (Binger Straße 26)

Einleitung

In einer Felsschlucht vor den Mauern von Ephesos liegt das sog. Siebenschläfer-Zömeterium, das von 1926-29 im Rahmen der österreichischen Grabungen freigelegt wurde. Der Komplex wird mit einer Kirche in Verbindung gebracht, die Kaiser Theodosius II. als Memorie für Märtyrer der Christenverfolgung unter Kaiser Decius gestiftet haben soll. Sieben Männer sollen um 446 n. Chr. kurz zum Leben erwacht sein, um die leibliche Auferstehung zu bezeugen. Doch die Angaben der Legende stimmen nicht mit dem archäologischen Befund überein, der einen älteren, bereits spätkaiserzeitlichen Bau nachweisen lässt. Im Vortrag wird das Zömeterium mit seinen außergewöhnlichen Charakteristika vorgestellt und sein Wandel zu einem internationalen byzantinischen Wallfahrtsort nachgezeichnet.

Akademischer Lebenslauf

Dr. Norbert Zimmermann: geb. 1968, Studium der christlichen Archäologie, ital. Philologie und Kunstgeschichte in Bonn, Rom, München, Wien. Promotion 1998 in München mit der Arbeit "Werkstattgruppen römischer Katakombenmalerei". Seit 1998 angestellt am Institut für Kulturgeschichte der Antike der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und Mitarbeiter der österreichischen Ausgrabung in Ephesos. FWF-Projekte zur Wandmalerei in Ephesos und Ostia, seit 2006 Leitung des START-Projektes zur Domitilla-Katakombe in Rom.