Erklärung des Studienverlaufs M.A. Kunstgeschichte / Master Recherche Histoire de l’art

Aufbau
Die ersten beiden Semester des Studiums verbringen Sie in Mainz, die letzten beiden in Dijon. Der intensive Austausch mit einer anderen Forschungskultur und einem unterschiedlichen Wissenschaftssystem ermöglicht es Ihnen Ihre sprachlichen Kompetenzen zu stärken, Ihren Forschungshorizont zu erweitern und sich für den internationalen Arbeitsmarkt zu qualifizieren.
Erläuterungen der einzelnen Module:
Gemeinsames Modul: Interkulturalität und Interdisziplinarität
- a) Fachsprachliches Propädeutikum oder Tutorium (P)
- b) Vorlesung Kultur und Kulturbegegnung (P)
- c) Übung Kultur und Kulturbegegnung (P)
- d) Cours magistral : Médiations interculturelles (P)
- e) Cours magistral: Théorie de la communication interculturelle (P)
Zu a)
- Verfassen von Berichten und Aufsätzen auf Französisch bzw. auf Deutsch, Erarbeitung einer schriftsprachlichen Kompetenz durch lexikalisch-stilistische Analyse von narrativen, deskriptiven, argumentativen Texten; récriture z.B. journalistischer Texte
- Rezeptionstraining auf der Basis von authentischen Hörtexten/ Hörsehtexten; gelenkte Diskussion; themengebundenes Sprechen; konversationelle Strukturen
- Einführung in spezifische universitäre Arbeitsweisen und System des Partnerlandes
- Verfassen von commentaire de texte/dissertation bzw. Hausarbeiten in fachspezifischer Weise
- Bildung deutsch-französischer Tandems zur Korrektur der im Rahmen der Veranstaltung verfassten Texte
- Aufbau und Methoden des deutschen und des französischen Bildungssystems
Zu b) und c)
- Die Studierenden werden in fächerübergreifende Grundlagen und Grundprobleme der Wissenschaft sowie in interdisziplinäre und transdisziplinäre Ansätze und Methoden eingeführt.
- Exemplarisch werden zentrale wissenschaftstheoretische, philosophische, ethische und kulturwissenschaftliche Fragestellungen erörtert und anhand von aktuellen Entwicklungen in Wissenschaft, Gesellschaft und Kultur veranschaulicht.
- Die Auswahl und inhaltliche Ausrichtung der Vorlesungsbeiträge in ihrer Gesamtheit folgt dabei dem Prinzip der Interdisziplinarität:
- Die einzelnen Vorlesungen der wechselnden Referenten/innen zeigen jeweils deren fachspezifische Zugänge, Methoden und Erkenntnisse zu zentralen Bereichen des Themas auf. (b)
- Die begleitenden Übungen des Studium generale gehen auf inter- und transdisziplinäre Aspekte ein, vertiefen und verdeutlichen fächerübergreifend die Grundzüge und Grundinhalte des Rahmenthemas. (c)
Zu d) und e)
- Theorien der interkulturellen Kommunikation und interkulturellen Mediation
- Analyse der Begriffe „Kultur“ und „Identität“ vor dem Hintergrund zwischenmenschlicher Interaktionen zwischen Individuen unterschiedlicher Nationalitäten
Modul I: Werk- und Objektanalyse
Im Zentrum der Vorlesung, des Seminars und der Übung steht die Analyse materieller Aspekte der Genese von Kunstwerken und Werkgruppen (Malerei, Skulptur, Architektur, Kunsthandwerk und Neue Medien) sowie künstlerischer Schaffensprozesse an sich. Einbezogen werden technologische Untersuchungsergebnisse und überlieferte Schriftquellen zu den Objekten. Die Untersuchung von Form und Stil, von Werkstatttraditionen bzw. der Entwicklung künstlerischer Medien sowie ihrer Rezeption innerhalb bestimmter Zeiträume dient als Basis für die Einordnung von Kunstwerken in funktionale, soziale und kulturgeschichtliche Zusammenhänge. Das Modul wird epochenübergreifend besetzt.
Modul II: Kunst und Kontexte
Die Vorlesung, das Seminar und die Übung beschäftigen sich mit den konkreten Entstehungsbedingungen und den Aufgabenstellungen von Kunst und Architektur als Gegenstände kultureller und sozialer Praxis sowie der Rekonstruktion ihrer Funktionsweise und Wirkung. Analysiert werden beispielsweise spezifische Raumsituationen, religiöse und politische Kontexte, die Rahmenbedingungen von Auftraggebern sowie Paradigmen der Rezeptionsgeschichte.
Modul III: Kunst-, Architektur- und Bildtheorien
Vor dem Hintergrund der aktuellen Hinwendung der Kunstgeschichte zur modernen Bildwissenschaft dient das Modul der Einführung in theoretische Betrachtungen zur Kunst und Architektur sowie in historische Bilddiskurse. Behandelt werden Quellen aller Art, die Auskunft darüber geben, wie Bilder, ihre Funktion und Wirkung historisch verstanden wurden. Ausgehend von dem in der Frühen Neuzeit etablierten „System der Kunst“ werden dessen Veränderungen und Modifikationen in den nachfolgenden Jahrhunderten betrachtet. Die Kunst- und Bilddiskurse der Moderne und Postmoderne sollen auch dahingehend befragt werden, inwiefern sie an die historischen Diskurse anknüpfen oder grundlegend neue Fragen aufwerfen.
Modul D1: Spezialisierungsmodul
Je nach Wahloption
- Die Studierenden sollen Berufsfelder des Kunsthistorikers erschließen, durch eine Mitarbeit an Projekten und bei der Bewältigung von Alltagsaufgaben einen Beruf genauer kennen lernen. Dadurch werden sie in die Lage versetzt, ihre wissenschaftliche Ausbildung gezielter zu planen, Kontakte zu potentiellen Arbeitgebern zu knüpfen und wertvolle Einblicke in das Berufsleben zu erlangen.
- berufsbezogene Inhalte (z.B. Archivistik, Patrimonialisierung und Kulturerbe, Verlagswesen und Geschichte des Buchdrucks)
- interkulturelle Methoden und Theorien
- Grammatik, mündliche Kommunikation, Text- und Hörverständnis, Textproduktion
Modul D2: Histoire des disciplines et méthodes des SHS et Archivistique et techniques documentaires
- Entwicklung der europäischen Kunstgeschichte von der Renaissance bis heute
- Interdisziplinäre Ansätze mit der Geschichtswissenschaft und der Musikwissenschaft
- Kritische Auseinandersetzung mit Positionen, Theorien und Methoden kunstgeschichtlicher Forschung
- Epigraphik und Archivistik
Modul D3: Séminaire de recherche
- Untersuchung und Analyse von Werken und deren Bedeutung im Wandel der Zeit
- Transferforschung und Wahrnehmung von Kunst von der Renaissance bis heute
- Durch die Beteiligung von Vertretern der Fächer Geschichte, Kunstgeschichte und Archäologie sowie durch eingebundene nicht der UB angehörige Forscher soll die interdisziplinäre und internationale Forschung kennengelernt werden.
Masterarbeit
- Die Themen der Masterarbeit werden in enger Absprache und im Rahmen kontinuierlicher persönlicher Betreuung zwischen den Studierenden und den Betreuern der Arbeit festgelegt. Die Abschlussarbeit wird wenn möglich im Cotutelle-Verfahren zwischen den beiden Partneruniversitäten geschrieben. Das Thema der Arbeit wird im Vorfeld der Einschreibung in M2 in Dijon durch die beiden Betreuer aus Mainz und Dijon im Einvernehmen mit der oder dem Studierenden bestimmt.
- Die oder der Studierende muss sicherstellen, dass sie oder er sich an die französische Fiche filière des betroffenen Master Recherche bezüglich der Modalitäten der Anmeldung, des Verfassens und der Verteidigung der Arbeit hält.
- Die Arbeit soll etwa 100 Seiten umfassen und in deutscher oder französischer Sprache verfasst werden.
- Die Verteidigung findet in der Regel an der Université de Bourgogne in Anwesenheit der französischen und deutschen Betreuer oder über Videokonferenz statt.