Der Mediävistenverband, die größte Wissenschaftsorganisation zur Erforschung der Kulturgeschichte des Mittelalters in Europa, hat auf seiner Mitgliederversammlung in Bonn Ende März Prof. Dr. Matthias Müller zum Vizepräsidenten gewählt. Neuer Präsident wurde der Münsteraner Historiker Prof. Dr. Wolfram Drews, der damit dem Tübinger Kirchenhistoriker Prof. Dr. Volker Leppin nachfolgt. Mit der Wahl Matthias Müllers ist seit längerer Zeit wieder ein Kunsthistoriker im Präsidium des Mediävistenverbandes vertreten. Von den Mitgliederzahlen her belegt das Fach Kunstgeschichte innerhalb des Verbandes nach den Historikern und Literaturwissenschaftlern den dritten Rang.
Der Mediävistenverband wurde 1983 mit dem erklärten Ziel gegründet, alle mediävistischen Fächer innerhalb und außerhalb der Universität miteinander ins Gespräch zu bringen, um über gemeinsame und interdisziplinär angelegte Arbeit zu einem besseren Verständnis der mittelalterlichen Gesellschaften und ihrer Kulturen beizutragen. Darüber hinaus versteht er sich als zentrales Sprachrohr für alle hochschulpolitischen Belange der Mediävistik. Heute zählt der Verband über 1100 Mitglieder aus allen geistes- und kulturwissenschaftlichen Disziplinen, von der Archäologie und den Geschichtswissenschaften über Germanistik, Romanistik und Byzantinistik bis hin zu Philosophie, Islamwissenschaften und Theologie. Er ist damit die größte mediävistische Vereinigung der deutschsprachigen Länder in Europa.
Alle zwei Jahre organisiert der Verband eine interdisziplinäre, internationale Konferenz zu aktuellen Forschungsthemen, vermittelt Auslandskontakte und bietet Sommerschulen und Seminare für den wissenschaftlichen Nachwuchs an. Die von ihm herausgegebene Fachzeitschrift „Das Mittelalter“ sowie eine eigene Fachbuchreihe, die beide im renommierten De Gruyter-Verlag erscheinen, zählen zu den wichtigsten Publikationsorten der mediävistischen Forschung.
Weitere Informationen unter: http://www.mediaevistenverband.de/